Lies Roas
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt:
Mittelschule in Gaspoltshofen
Streckenführung:
MS – Jeding – Haager Lies-Trasse – Oberaffnang – Gmain – Weinberg – Felling – Affnang – Lenglach – Epfenhofen – Föching – Wiesenstraße (Strecke teilweise auf unbefestigtem Schotter
Besonderheiten:
Haager Lies, Weinbau am Weinberg, Filialkirche Affnang
Grundsätzlich sind die Runden nicht barrierefrei - es handelt sich um Wanderwege - ausgenommen der Verbindungsweg zwischen Gaspoltshofen und Altenhof (Teilstück von LIES_ROAS und HERKULES_PFAD).
Beschreibung:
Als Haager Lies-Trasse bezeichnet man die ehemalige Strecke der normalspurigen Lokalbahn von Lambach nach Haag am Hausruck. Der letzte Zug fuhr im Dezember 2009. Dann wurde der Bahnverkehr nach über 100 Jahren Betriebszeit eingestellt. Nach dem Willen der sechs Anrainergemeinden, die die Bahntrasse mittlerweile erworben haben, soll 2019 ein 22 km langer Geh- und Radweg von Neukirchen bei Lambach bis Haag entstehen. Bei der LIES_ROAS wandern wir von Föching Richtung Haag bis Obergmain auf der Trasse. Über Weinberg, vorbei an der bewaldeten Grube „Affnanger Waldfest“, Affnang, Lenglach, Epfenhofen und Föching kommen wir zurück nach Gaspoltshofen.
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Vom Ausgangspunkt geht es westwärts zum Bahnhofweg, um nach der Innbachbrücke auf die Haager-Lies-Trasse Richtung Haag einzubiegen.
Die insgesamt 26,3 km lange normalspurige Stichbahn Lambach – Haag am Hausruck war eine Zweigstrecke der Westbahn. Die Aktiengesellschaft der Lokalbahn Lambach-Haag wurde 1901 gegründet.
Mit der Betriebsführung auf dieser Strecke wurde ursprünglich die k.k. österreichische Staatsbahn mit Dampflokomotiven beauftragt. Von Anfang an war eine Verlängerung nach Ried im Innkreis geplant, diese wurde jedoch nie realisiert. Unsere Vorfahren überlieferten ganz unterschiedliche Gründe dafür.
1930 wurde die Aktiengesellschaft liquidiert und die Staatsbahnen Eigentümer der Strecke. Da sich die Einnahmen in den 1930er-Jahren weiter rapide verschlechterten, wollten diese die Bahn einstellen. Stern & Hafferl rettete die Bahn und die ÖBB übertrug dieser Firma die Betriebsführung. Daraufhin begann Stern & Hafferl im Jahre 1932 mit der Elektrifizierung der Strecke mit einer 750 Volt Gleichstromanlage. Da die Westbahn nach dem Krieg mit einem 15.000 Volt Wechselstromsystem elektrifiziert wurde, musste dann die Haager Lies einen selbstfahrenden Gleichrichterwagen mitführen. Dieser wurde Richtung Lambach in Bachmanning angehängt und am Rückweg dort wieder abgestellt, um auf den Gegenzug zu warten.
Wesentlich einfacher war der Betriebsablauf seit der Inbetriebnahme der von Fa. Bombardier-Rotax in Wien gebauten Triebwagen ET 25.103 im Jahr 1989. Der Gleichrichterwagen war dann nicht mehr notwendig.
Die letzten Betriebsjahre und die Einstellung des Betriebes
Wochentags verkehrten in der letzten Fahrplanperiode sieben Zugpaare, bis Wels zwei zusätzliche. An Samstagen wurden nur zwei Zugpaare angeboten, an Sonntagen nur mehr eines.
Mit dem 12. Dezember 2009 wurde der Bahnverkehr auf der gesamten Strecke eingestellt. Der Grund dafür liegt mehrere Jahre zurück: Der ÖBB-Rahmenplan von 2005 bis 2010 sah eine Linienverbesserung der Westbahn für höhere Geschwindigkeiten vor, die jedoch eine oberflächenquerende Einbindung der Haager Lies nicht mehr erlaubt hätte. Ein Budget für eine Über- bzw. Unterführung wurde nicht eingeplant. Daher wäre die Haager Lies ein Inselbetrieb ohne Verbindung an die Westbahn und damit ohne Fahrbetrieb bis Lambach oder Wels geworden.
Der geplante Radweg auf der Haager Lies-Trasse
Die 22 km lange Trasse von Neukirchen bis Haag wurde von den 6 Anrainergemeinden von der ÖBB Infrastruktur AG gekauft. Nach Freigabe der Teststrecke im Gemeindegebiet Gaspoltshofen soll im Jahr 2019 auf der gesamten Trasse, mit Unterstützung des Landes OÖ, ein Geh- und Radweg mit asphaltierter Oberfläche errichtet werden.
Vorbei an Oberaffnang bleiben wir auf der Trasse und verlassen sie in Obergmain Richtung Weinberg.
Nachweislich gab es an den Südhängen der Ortschaft Weinberg bis ans Ende der Regentschaft von Maria Theresia Weinbau. Ihr Sohn Josef II hat den Weinbau verboten und die Bauern zum Obstbau und zur Mostproduktion verpflichtet. Ob die Qualität des Gaspoltshofener Weines oder dessen Alkoholgehalt die Entscheidung von Josef II beeinflusst hat, ist nicht mehr zu eruieren.
In Weinberg biegen wir links ab und bleiben auf dem Feldweg, um die bewaldete Grube „Affnanger Waldfest“ zu umgehen. Über Felling gelangen wir nach Affnang.
Die Filialkirche Affnang ist dem Heiligen Jakob dem Älteren geweiht, dem Schutzpatron der Kreuzfahrer. Die Kirche ist ein spätgotischer Bau. Bei der heutigen Kirche gilt als baulicher Nachweis eine im 15. Jahrhundert durch die Pfarre Gaspoltshofen erfolgte Vergrößerung des Presbyteriums. Aus dieser Zeit stammen auch die im Jahr 1929 freigelegten westseitigen Portalgewände aus Sandstein sowie die erhalten gebliebenen gotischen Skulpturen aus dem Vorgängerbau.
Am Ortsende verlassen wir die Haager Straße L520 rechts, überqueren anschließend am Feldweg die Bahntrasse und erreichen nach einem kurzen Stück auf dem Verbindungsweg die Ortschaft Lenglach. Nach Durchquerung des Lenglach-Holzes erreichen wir Epfenhofen und folgen der Markierung bis Föching.
Bald biegen wir dort links in den Feldweg, überqueren nach einem Anstieg nochmals rechts abbiegend die L520, um dann auf der Wiesenstraße ins Ortszentrum zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.
Wirt z’Affnang - Maria und Georg Ögger
Unteraffnang 7, 4673 Gaspoltshofen
Kurvenstüberl - Jutta und Erasmus Seiringer
Unteraffnang 18, 4673 Gaspoltshofen
E-Mail: eras_fest@gmx.at
Cafe Conditorei Mayer
Hauptstraße 41, 4673 Gaspoltshofen
RADL OIM – RASTPLATZ, GETRÄNKEAUTOMAT, HAUSEIGENE PRODUKTE
Obergmain 4, 4674 Altenhof am Hausruck